Beitragsbild Data Science und KI

Data Science und KI – Chancen, Risiken und Praxistipps

Unternehmen sind auf eine saubere Datenbasis angewiesen. Das gilt umso mehr im KI-Zeitalter: Data Science ist die Grundlage jedes erfolgreichen KI-Systems. Das bedeutet nicht nur Herausforderungen, sondern große Chancen für mittelständische Unternehmen: Dieser Beitrag zeigt praxisnah auf, wie Sie mit der Kombination aus effektiver Data Science und Künstlicher Intelligenz neue Potenziale entfalten und skalieren können.
Inhaltsverzeichnis

Einleitung

ChatGPT kennt mittlerweile fast jeder, und viele nutzen bereits KI-Tools im Arbeitsalltag. Doch haben Sie sich schon einmal gefragt, wie diese intelligenten Systeme überhaupt entstehen? Die Antwort liegt in der Data Science: der Wissenschaft, die aus Rohdaten wertvolle Erkenntnisse gewinnt und damit die Grundlage für jede KI-Anwendung schafft.

In diesem Blogbeitrag zeigen wir Ihnen, was Data Science wirklich bedeutet, warum sie für Ihr Unternehmen entscheidend ist und wie Sie Data Science gewinnbringend in Ihrem KI-Alltag nutzen können.

Was ist Data Science eigentlich?

Gewissermaßen sind Rohdaten wie Erz: In der Erde und unbearbeitet ist es kaum nutzbar, doch nach der Aufbereitung werden daraus wertvolle Werkstoffe und Bauteile. Genau das macht Data Science: Sie verwandelt Rohdaten durch systematische Erhebung, Bereinigung, Analyse und Modellierung in verwertbare Erkenntnisse.

Nehmen wir einen Onlineshop als Beispiel: Täglich sammeln sich dort unzählige Daten an – Umsatzzahlen, Kundeninformationen, Klickverhalten. Erst wenn Sie diese Informationen intelligent auswerten, erkennen Sie Muster: Welche Produkte werden oft angesehen, aber selten gekauft? Wann kaufen Ihre Kund:innen am liebsten ein? Diese Erkenntnisse machen Ihre Daten wertvoll.

In unserem Deep Dive „Datenverarbeitung & Datenmanagement“ erfahren Sie mehr zum gewinnbringenden und optimierten Umgang mit Daten in Unternehmen.

Wie kommt Künstliche Intelligenz bei Data Science ins Spiel?

Der nächste Schritt ist noch spannender: Wie das TensorFlow Tutorial zur Zeitreihenanalyse zeigt, lassen sich gut aufbereitete Daten nutzen, um KI-Modelle zu trainieren, die belastbare Zukunftsprognosen und unterschiedliche Szenarien berechnen. Das nennt man maschinelles Lernen – und darauf baut jede KI-Anwendung auf.

Die Grundlage jedes KI-Systems ist eine geeignete Datenbasis: Ohne saubere, systematisch strukturierte Daten gäbe es weder Sprachmodelle wie ChatGPT, Perplexity und Gemini noch Bilderkennung oder personalisierte Empfehlungssysteme.

Wie Sie die perfekte KI-Datenbank für Ihr Unternehmen aufbauen, können Sie in unserem Beitrag „Aufsetzen einer KI-Datenbank“ nachlesen.

Warum Data Science und KI Ihr Unternehmen voranbringen

Wie aus einer aktuellen Bitkom-Presseinformation hervorgeht, setzt inzwischen rund jedes dritte Unternehmen in Deutschland KI produktiv ein. Datengetriebene Systeme verschaffen messbare Vorteile:

  • Fundierte Entscheidungen statt Bauchgefühl: Stellen Sie sich vor, Sie könnten jede Geschäftsentscheidung auf solide Fakten stützen. Data Science macht es möglich, indem sie aus komplexen Datenmengen klare Handlungsempfehlungen ableitet.
  • Effizienz auf allen Ebenen: Durch systematische Prozessanalyse decken Sie Schwachstellen auf und optimieren Abläufe. Das Ergebnis: niedrigere Kosten, gesparte Zeit und zufriedenere Mitarbeiter:innen.
  • Innovation durch Insights: Mit intelligenter Datenanalyse entwickeln Sie personalisierte Services, erkennen Trends früher als die Konkurrenz und schaffen völlig neue Geschäftsmöglichkeiten.

Die Botschaft ist klar: Wer seine Daten clever nutzt, gewinnt entscheidende Wettbewerbsvorteile. Wer die Entwicklung verschläft, riskiert den Anschluss.

Abbildung 1: Die einzelnen Schritte eines Data-Science-Zyklus (Quelle: usedatatolead.com)

Herausforderungen im Blick behalten

Bei aller Begeisterung sollten Sie die Hürden nicht übersehen. Denn nur wer sie kennt, kann sie erfolgreich meistern:

  • Datenqualität als Erfolgsfaktor: Viele Unternehmen verfügen über große Datenbestände, doch deren Qualität ist oft heterogen: unterschiedliche Formate, fehlende Felder oder unklare Verantwortlichkeiten. Entscheidend ist deshalb, frühzeitig Governance-Strukturen zu definieren – klare Zuständigkeiten, Standards und Datencompliance-Prozesse.
  • Datenschutz und ethische Verantwortung: Der DSGVO-Leitfaden des nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministeriums unterstreicht, dass insbesondere sensible Kundendaten strikte Compliance-Maßnahmen und klar definierte Schutzstandards erfordern. Zusätzlich müssen Sie darauf achten, dass einseitige Datensätze nicht zu verzerrten Ergebnissen führen – Expert:innen sprechen hier von „Bias“.
  • Der Kampf um Talente: Data Scientists und KI-Spezialist:innen sind gefragte Fachkräfte. Überlegen Sie frühzeitig, ob Sie eigene Expertise aufbauen oder mit externen Partnern zusammenarbeiten möchten.
  • Menschen mitnehmen: Neue Technologien verunsichern oft. Klare Kommunikation, Transparenz und gezielte Weiterbildungen schaffen das nötige Vertrauen im Team.
  • Vertrauen durch Nachvollziehbarkeit: Black-Box-Modelle, die niemand versteht, schaffen Misstrauen. Sorgen Sie für erklärbare KI-Systeme, deren Entscheidungen nachvollziehbar bleiben.

Diese Herausforderungen sind kein Grund zum Verzicht, aber sie gehören von Beginn an mitgedacht.

Ihr Weg in Data Science und KI: praktisch und erfolgreich

Besonders für mittelständische Unternehmen gilt bei Data Science und Künstlicher Intelligenz: Klein anfangen, groß denken. Diese bewährte Strategie führt Sie sicher zum Ziel:

Schritt 1: Klare Ziele definieren

Beginnen Sie nicht mit der Technologie, sondern mit dem Problem. Was möchten Sie konkret verbessern? Die Wartungsplanung optimieren? Kund:innen gezielter ansprechen? Je präziser Ihr Ziel, desto erfolgreicher wird das Projekt.

Schritt 2: Die eigene Datenbasis realistisch einschätzen

Im operativen Alltag geht es darum, die vorhandenen Daten systematisch zu prüfen: Welche Quellen sind vollständig? Wo fehlen Werte? Welche Daten lassen sich für ein Modell überhaupt sinnvoll nutzen? Qualität steht dabei im Vordergrund. Nutzen Sie diesen Schritt, um Prioritäten zu setzen und diejenigen Daten aufzubereiten, die wirklich relevant sind.

Schritt 3: Das richtige Team zusammenstellen

Data Science funktioniert nur interdisziplinär. Bringen Sie Data Scientists, IT-Expert:innen und Fachbereichsvertreter an einen Tisch. Wählen Sie passende Tools wie Python, PowerBI oder Cloud-Services – aber lassen Sie sich nicht von der Technik leiten.

Schritt 4: Mit einem Pilotprojekt starten

Wählen Sie einen überschaubaren Anwendungsfall, sammeln Sie erste Erfahrungen und lernen Sie aus Fehlern. Erfolgreiche Pilotprojekte schaffen Vertrauen und bilden die Basis für größere Vorhaben.

Schritt 5: Akzeptanz und Compliance sichern

Von Anfang an gehören Datenschutz, Transparenz und Mitarbeiterbeteiligung dazu. Nur wenn alle Beteiligten verstehen und vertrauen, wird Ihr Projekt langfristig erfolgreich. Mehr zum Thema „KI einführen und Mitarbeitende mitnehmen“ lesen Sie in unserem Blogbeitrag.

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Typische Stolpersteine umgehen

Aus den Fehlern anderer zu lernen, spart Zeit und Nerven. Vermeiden Sie diese häufigen Fallstricke:

  • Projekte ohne Fokus: „Mal schauen, was die Daten so hergeben“, führt selten zum Erfolg. Definieren Sie klare, messbare Ziele.
  • Nachlässige Datenbereinigung: Die Versuchung ist groß, direkt mit der Analyse zu beginnen. Investieren Sie trotzdem ausreichend Zeit in die Datenvorbereitung.
  • Übermut am Start: Der erste Algorithmus soll nicht gleich das gesamte Unternehmen revolutionieren. Setzen Sie auf realistische Ziele.
  • Fachabteilungen vergessen: Die besten Modelle nützen nichts, wenn sie an der Praxis vorbeigehen. Holen Sie die Anwender:innen von Beginn an ins Boot.
  • Datenschutz als Nachgedanke: Compliance-Probleme können das gesamte Projekt gefährden. Planen Sie rechtliche Aspekte von Anfang an mit.

In unserem Leitfaden „KI und Datenschutz 2025“ erklären wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie KI datenschutzkonform einsetzen können und was es zu beachten gilt.

Praxisbeispiel: Vom Datenberg zum Geschäftserfolg

Die Ausgangslage

Ein mittelständischer Onlinehändler steht vor einer typischen Herausforderung: Die Kund:innen sollen besser verstanden und die zukünftige Nachfrage präziser prognostiziert werden. Das Ziel ist klar: Marketingbudgets effizienter einsetzen und Warenbestände optimieren.

Schritt 1: Daten sammeln und strukturieren

Das Unternehmen identifiziert seine wertvollsten Datenquellen: Transaktionsdaten mit Bestelldetails und Retourenquoten, Produktinformationen inklusive Kategorien und Margen, anonymisierte Kundendaten sowie detailliertes Nutzerverhalten im Shop. Diese meist bereits vorhandenen Informationen werden zentralisiert und in ein einheitliches Format gebracht.

Schritt 2: Daten für die Analyse vorbereiten

Bevor die eigentliche Analyse beginnt, wird gründlich aufgeräumt: Doppelte Kundenkonten verschwinden, fehlende Angaben werden intelligent behandelt und alle Datenformate vereinheitlicht. Das Ergebnis ist ein sauberer, strukturierter Datensatz.

Schritt 3: Kunden verstehen durch intelligente Segmentierung

Clustering-Algorithmen teilen die Kund:innen automatisch in aussagekräftige Gruppen ein: Schnäppchenjäger:innen, die nur bei Rabatten zuschlagen, Premiumkund:innen mit Vorliebe für hochwertige Produkte und Gelegenheitskäufer:innen mit breitem Interessensspektrum. Das Marketing kann nun jeden Kundentyp gezielt ansprechen.

Schritt 4: Die Zukunft vorhersagen

Auf Basis der historischen Verkaufsdaten trainiert das Unternehmen Prognosemodelle, die saisonale Schwankungen, Preisaktionen und Markttrends berücksichtigen. Das Ergebnis sind präzise Vorhersagen für die kommenden Wochen und Monate.

Der messbare Erfolg

Die Kombination aus Kundensegmentierung und Nachfrageprognose zahlt sich direkt aus: Zielgerichtete Kampagnen steigern den Umsatz, optimierte Lagerbestände senken Kosten und passgenauere Angebote erhöhen die Kundenzufriedenheit. Data Science in Verbindung mit Künstlicher Intelligenz liefert nicht nur Erkenntnisse, sondern konkrete Handlungsgrundlagen für unternehmerischen Erfolg.

Ihre Chance: Jetzt handeln, morgen profitieren

Data Science ist das Fundament der Künstlichen Intelligenz – ohne sie wären lernende Systeme undenkbar. Für Ihr Unternehmen bedeutet das eine einmalige Gelegenheit: Wer jetzt die richtigen Weichen stellt, gestaltet die digitale Zukunft aktiv mit.

Der Weg ist klar vorgezeichnet: Definieren Sie konkrete Ziele, starten Sie mit überschaubaren Pilotprojekten und bauen Sie systematisch Kompetenz auf. Mit der richtigen Datenstrategie nutzen Sie nicht nur die Chancen, sondern beherrschen auch die Risiken.

Werden Sie aktiv: Vereinheitlichen Sie Ihre Datenlandschaft und beseitigen Sie isolierte Datensilos. Starten Sie Ihr erstes Datenprojekt, investieren Sie in Weiterbildung und entwickeln Sie eine datenfreundliche Unternehmenskultur. So positionieren Sie sich erfolgreich für die digitale Zukunft.

In unserem Leitartikel „Quick Wins vs. Foundation“ erklären wir, warum Fundamente wie eine saubere Datenbasis für eine erfolgreiche Digitale Transformation unverzichtbar sind.

Fazit: Data Science und Künstliche Intelligenz

Data Science bildet das Fundament jeder erfolgreichen KI-Initiative. Unternehmen, die ihre Daten strukturiert aufbereiten, klare Ziele setzen und mit überschaubaren Projekten starten, schaffen messbaren Mehrwert.

KI wird dort wirksam, wo sie auf saubere Daten trifft, nachvollziehbare Entscheidungen liefert und Mitarbeitende aktiv eingebunden werden. Wer jetzt Kompetenzen aufbaut und Silos abbaut, nutzt die Chancen des KI-Zeitalters und stärkt nachhaltig die eigene Wettbewerbsposition.

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FAQ

Was ist der Unterschied zwischen Data Science und KI?

Data Science umfasst das Sammeln, Bereinigen und Analysieren von Daten, um Muster und Erkenntnisse zu gewinnen. Künstliche Intelligenz baut darauf auf und nutzt diese Daten, um Modelle zu trainieren, die Vorhersagen treffen oder Entscheidungen unterstützen. Ohne hochwertige Daten kann KI nicht zuverlässig arbeiten.

Warum ist Data Science für erfolgreiche KI-Projekte so wichtig?

KI-Modelle benötigen strukturierte, vollständige und qualitativ hochwertige Daten. Data Science sorgt dafür, dass Daten korrekt aufbereitet und für Machine Learning nutzbar sind. Unternehmen erhalten dadurch verlässliche Prognosen, effizientere Prozesse und bessere Entscheidungen. Schlechte Daten führen dagegen zu fehlerhaften Ergebnissen.

Wie können Unternehmen mit Data Science und KI starten?

Der Einstieg gelingt am besten über klar definierte Ziele, eine ehrliche Analyse der vorhandenen Datenbasis und ein erstes Pilotprojekt. Interdisziplinäre Teams, transparente Kommunikation und ein strukturiertes Vorgehen schaffen schnelle Erfolge und bauen Vertrauen auf – die Grundlage für skalierbare KI-Initiativen.

Welche Risiken bestehen beim Einsatz von KI im Unternehmen?

Zu den typischen Risiken gehören mangelnde Datenqualität, unklare Verantwortlichkeiten, DSGVO-Verstöße, Verzerrungen in Datensätzen (Bias) sowie schwer nachvollziehbare Modelle. Mit klaren Governance-Strukturen, sauberem Datenmanagement und erklärbarer KI lassen sich diese Risiken wirksam reduzieren.

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