Der Kunde stand vor einer schwierigen Gratwanderung: Ein Altsystem musste dringend aktualisiert werden, allerdings darf dabei der Betrieb keinesfalls gestört werden, da es sonst zu kritischen Ausfällen in der Infrastruktur käme.
Es war schnell klar, dass eine Big-Bang-Umstellung auf ein komplett neues System mit großen Risiken verbunden wäre. Daher entschied sich das Transportunternehmen dazu, den IT-Monolithen bzw. das Altsystem nach und nach zu erneuern.
Diese „Salamitaktik“ erlaubt ein sukzessives Herausschneiden von Funktionen. Damit können Verbesserung und Portierung auf eine neue Technologie gewährleistet werden, bei einem gleichzeitig zuverlässigen Gesamtsystem und funktionierenden Prozessen: Das Hauptaugenmerk für Kritis-Betreiber.
Bei einem solchen grundlegenden Umbau der digitalen Architektur, nutze das Verkehrsunternehmen dazu die Chance, um eine neue zukunftsorientierte IT-Strategie auszuarbeiten.
Herausforderung
Die Software des Transportunternehmens wird hauptsächlich für die Personaleinsatzplanung der Fahrzeugführer verwendet. Dazu kommen noch angrenzende Fremdsysteme innerhalb der kritischen Infrastruktur. Dabei bildet das seit 20 Jahren laufende System alle für den Betrieb notwendigen Bereiche ab (z.B. Personal- und Arbeitszeitverwaltung, Fahr- und Auftragsplanung sowie -bearbeitung, Arbeitszeiterfassung- und nachweise, etc.).
Eine der größten Herausforderung liegt selbstverständlich im über Jahrzehnte organisch gewachsenen IT-Monolithen selbst: Die Prozesse des Systems sind derart verwoben, dass es schwierig ist, sie zu sezieren. Das ist aber notwendig, um gegebenenfalls einzelne Funktionen abzutrennen und ggf. in moderner Technologie umzusetzen. Dazu kommt, dass bei einem Altsystem oft nicht alles dokumentiert ist oder veraltet. Das hat zur Folge, dass nicht genau vorhersehbar ist, was beim „Sezieren“ einzelner Funktionen passiert. Wird ein Service abgeschnitten, fällt irgendwo an anderer Stelle unter Umständen etwas raus und geht schlicht kaputt. Auch dem muss methodisch, präzise und vor allem mit teils automatisierten Testen vorgebeugt werden. Dabei gilt es, das verloren gegangene Silowissen der vergangenen Jahrzehnte neu aufzubauen und einen guten Wissenstransfer zu ermöglichen.